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Frauenpower für eine faire Zukunft

Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter (=Gleichberechtigung) aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften feiern und Aufmerksamkeit für bestehende Ungleichheiten schaffen. Frauen und Männer sollen dazu ermuntert werden, sich selbst für die Gleichstellung einzusetzen.

Zum ersten Mal hat der LandFrauenverein Kirchgellersen zu einem Aktionsabend eingeladen. Die LandFrauen und einige Gäste trafen sich bereits am 4. März im Dorfgemeinschaftshaus in Südergellersen. 40 Frauen waren der Einladung gefolgt und stimmten sich mit Poetry Texten von Huda Said und einem Gläschen Sekt auf den Abend ein. Dann ging es in einem aktiven Vortrag von Irmtraud Hövermann darum, wie gleichberechtigt wir wirklich sind. Was fehlt den Frauen, damit alle glücklich und zufrieden sein können? Welche Wünsche haben Frauen an eine gleichberechtigte Zukunft. Im Vordergrund stehen dabei die finanziellen Sicherheiten für Frauen. Lohngerechtigkeit und Gleichberechtigung sind in aller Munde. Doch wie geht unsere Gesellschaft tatsächlich damit um? Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Trotzdem verdienen sie nicht das gleiche wie die Männer. Woran liegt das und was hat das für Folgen? Viele Frauen arbeiten im Minijob oder in Teilzeit und bekommen nur eine kleine Rente. Daher sind viele Frauen finanziell vom Partner abhängig. Höchste Zeit, dass sich in unserer Gesellschaft etwas ändert und wir das Ziel „Die Gleichstellung der Geschlechter im Beruf, in der Familie und im Alter“ erreichen. Vor allem im Portemonaie soll die Gleichberechtigung ankommen.

Bis zum 30. Lebensjahr verlaufen die Verdienstkurven gleich, aber mit der Familiengründung kommt ein Knick in den Lebensverlauf der Frau. Denn nach wie vor schränken sich Mütter in ihren beruflichen Ambitionen zu Gunsten der Kindererziehung und Verantwortung für die Hausarbeit ein. Egal ob voll- oder teilzeitbeschäftigt: Frauen sind doppelt belastet. Weniger Lohn bedeutet weniger Anerkennung und auch weniger Rente. Bei einer Trennung kommt das böse Erwachen für die Frauen. Es kann nicht sein, das die Frauen die Risiken und negativen Folgen alleine tragen müssen. Welcher Mann stellt sich die Frage „Kind oder Karriere?“

Die LandFrauen diskutieren heftig über die Themen und Ansichten. Aber am Ende stellen sie gemeinsam ein Plakat mit Wünschen zum Internationalen Frauentag her. Sie wünschen sich eine bessere Anerkennung der Sorgearbeit, flexible und verlässliche Arbeitszeitmodelle von Zeit und Ort für unterschiedliche Lebenssituationen, gleiche Rechte und Pflichten für Frauen und Männer, Gerechtigkeit in Beruf und Rente, Unabhängigkeit, gleiche Verwirklichungschancen und noch einiges mehr.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Anliegen von Frauen und Männer. Die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit sollte partnerschaftlich aufgeteilt werden. Die Gleichberechtigung muss in den Familien gelebt werden. Denn die jungen Familien streben eine gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit an. Endlich raus aus den alten Rollenmustern, die uns Menschen bewusst und unbewusst immer noch stark beeinflussen. Die typischen Erwartungen an Frauen und Männern, die geprägt werden von der Familie, Freunden, Arbeitskollegen, Medien, Schule und Werbung. Es ist unbequem gegen gesellschaftliche Vorstellungen von Frauen und Männerrollen zu agieren. Aber es lohnt sich die Sichtweise mal zu ändern. Die Bedürfnisse müssen auf beiden Seiten viel mehr erkannt werden. Erst wenn die Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich geteilt wird, kann von einer echten Gleichberechtigung gesprochen werden.

Frauen wollen mehr und in ihren qualifizierten Berufen arbeiten und Männer wollen mehr Zeit mit den Kindern verbringen.

Es bewegt sich etwas, in den jungen Familien verändert sich was, in kleinen Stückchen kommen wir der Gerechtigkeit näher. Aber das Ziel liegt noch in weiter Ferne.

Gleichstellung betrifft uns alle: Frauen und Männer. Nur gemeinsam schaffen wir Strukturen für eine gerechtere Zukunft. Es ist eine gesellschaftliche Herausforderung für die Politik und die Wirtschaft.
 

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Veröffentlichung

Mi, 04. März 2020

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